„Ambulanzpraxis“: CDU kritisiert Verwaltung

7. September 2020

Holzwickeder CDU übt scharfe Kritik an dem Vorgehen der Verwaltung rund um die Ansiedlung einer Ambulanzpraxis für Drogenabhängige in Holzwickede.

Den Brief an die Bürgermeisterin finden Sie hier (Download im pdf-Format).

Stellungnahme der CDU-Fraktion zur Einrichtung einer Ambulanz für Schwerstheroinabhängige in Holzwickede:

„Als Kommunalpolitiker tragen wir Verantwortung für unsere Bürgerinnen und Bürger und für die positive Entwicklung unserer Gemeinde. Dabei dürfen wir uns die Diskussion über unbequeme Themen nicht ersparen und wir dürfen unsere Augen davor nicht verschließen. Dass uns wichtige sachliche Informationen über die Einrichtung einer Ambulanz für Schwerstheroinabhängige in Holzwickede fehlen, schafft viel Raum für Mutmaßungen und Spekulationen. Wir bedauern das und sind sehrenttäuscht darüber, dass uns die Bürgermeisterin diese Informationen vorenthalten hat, auch um einer auf Spekulationen basierenden öffent-lichenDiskussion vorzubeugen. Es gehört natürlich Fingerspitzengefühl dazu, zu erkennen, dass es sich hier um ein für unsere Gemeinde außergewöhnliches Ansiedlungsprojekt handelt. Auch wenn wir als Kommunalpolitiker nicht über die Ansiedlung entscheiden können, so dürfen wir aber auf keinem Fall in Stillschweigen und Gleichgültigkeit verfallen. An Gerüchtebildung und Stigmatisierung der Betroffenen werden wir uns nicht beteiligen. Die schwerstheroinabhängigen Menschen gehören zu den schwächsten Mitgliedern unserer Gesell-schaft. Auch für ihr Wohl tragen wir Verantwortung. Es steht für uns absolut außer Frage, dass diesen Menschen medizinisch geholfen werden muss. Für uns stellt sich aber die legitime Frage, ob unsere kleine Gemeinde Holzwickede der geeignete Ansiedlungsstandort für solch eine Einrichtung ist. Wir bezweifeln, dass von 396 Kommunen in Nordrhein-Westfalen Holzwickede als kleinste Gemeinde im Kreis Unna, auch auf Grund unserer überschaubaren Infrastruktur als Grundzentrum, auf Dauer der richtige Standort für solch eine Einrichtung sein kann. Wir fordern von der Bürgermeisterin sachliche Informationen ein, nicht mehr und nicht weniger. Uns liegen die weitere Entwicklung unserer Gemeinde und das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger sehr am Herzen. Daher erwarten wir die umfassende und öffentliche Beantwortung unserer Fragen. In aller gebotenen Sachlichkeit. Von der Bezirksregierung fordern wir ein, unsere berechtigten Interessen und Fragen bei der Standortvergabe zu berücksichtigen. Abschließend weisen wir darauf hin, dass nicht die Dortmunder Kommunalpolitik eine zuvor geplante Ansiedlung der Ambulanzpraxis in Dortmund verhindert hat, sondern die in der Dortmunder Drogenhilfe Aktiven selbst, weil diese Art der Einrichtung nicht im Einklang mit den bisher etablierten und anerkannten Strukturen in den suchtmedizinischen Hilfeeinrichtungen steht.“



Foto: CDU Deutschlands | Laurence Chaperon


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